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Straßenbahn / Spurbus

Bild: Manfred Kopka - Lizenz: CC BY-SA 4.0

Als Straßenbahn bezeichnet man Eisenbahnen, welche endweder ganz oder teilweise im normalen Straßenverkehr teilnehmen. Da die Schienenwege in die Straßen eingebaut sind, können die Bahnlinien auch dort gebaut werden, wo sonst kein Platz für sie vorhanden wäre.

Spurbusse sind Busse, die entweder durch eine Führungsschiene geleitet werden, oder auf einer virtuellen Schiene fahren, die z.B. auf die Straße aufgemalt ist oder sich in Form von Magneten unter dem Straßenbelag befindet. Manche Spurbusse können ausschließlich auf ihrer Schiene fahren, andere können z.B. in Randbereichen der Linien oder im Busdepot auch als herkömmliche Busse gefahren werden.

Die erste Straßenbahn der Welt war die Swansea and Mumbles Railway in Wales. Diese Pferdestraßenbahn nahm ihren Betrieb 1807 auf. 1877 wurde sie auf Dampfbetrieb umgestellt, 1926 auf elektrischen Antrieb, bis sie schließlich 1961 geschlossen wurde.

Die älteste Pferdestraßenbahn, die heute noch in Betrieb ist, nahm den Linienbetrieb 1876 auf: Die Douglas Bay Horse Tramway auf der Isle of Man.

Auf Einspurigen Straßenbahnstrecken konnten selbst kleinere Verspätungen zu immer größeren Folgeverspätungen führen. Aus diesen Gründen wurden die ersten Spurbusse eingeführt. Die Pferebusse konnten über ein absenkbares Leitrad von den Schienen geführt werden. So war jederzeit ein Verlassen der Schienen möglich und es konnte einer entgegenkommenden Bahn ausgewichen werden. Dieses Fahrzeuge wurden damals Perambulatorwagen genannt.

1876 nahm die erste Dampfstraßenbahn in Paris den Betrieb auf. Die auf der Linie Montparnasse - Place Valhubert betriebenen Fahrzeuge machten aber wegen dem hohen Gewicht Probleme und waren im Betrieb viel teurer als die Pferdestraßenbahn. Deshalb wurde der Betrieb schon 1882 wieder vollständig auf eine Pferdestraßenbahn umgestellt.

1879 nahm die erste Straßenbahn mit Druckluftantrieb den Betrieb in Nantes auf. Da die Dampfmaschine zur Drucklufterzeugung nicht mehr in der Straßenban sein musste und gleich mehrere Bahnen antreiben konnte, vielen die Nachteile durch das hohe Gewicht und ein Teil der Kosten bei diesem System weg.

1883 begann der Betrieb der ersten elektrischen Straßenbahn. Die von Siemens entwickelte Straßenbahn Groß-Lichterfelde in Berlin wurde über die Schienen mit Strom versorgt, ähnlich wie man es heute bei Modelleisenbahnen kennt. Dadurch kam es zu Unfällen, wenn z.B. ein Pferd beide Schienen gleichzeitig berührte. Deshalb begann man ab 1890 die Strecken auf Oberleitungsbetrieb umzubauen.

In Japan gab es ab 1891 Straßenbahnen, die von Menschen gezogen oder geschoben wurden. Die erste Bahn dieser Art war die Fujieda-Yaizu-Straßenbahn. Bis 1945 wurden der Betrieb von allen menschengezogenen Straßenbahn eingestellt.

1892 nahm in Paris die erste Straßenbahn im Akkubetrieb den Linienbetrieb auf. Der Hauptvorteil vom Akkubetrieb ist, dass das Stadtbild nicht durch die Oberleitungen gestört wird.

1894 eröffente die erste mit Gasmotor betriebene Straßenbahn: Die Dessauer Gasbahn.

1980 wurde die erste moderne Spurbusstrecke in Essen in Betrieb genommen. Herkömmliche Busfahrzeuge wurden um Spurrollen an den Vorderrädern ergänzt, durch welche die Busse in den Schienenbereichen durch seitlich angebrachte Führungsschienen geleitet wurden.

Seit 2001 ist in Nancy der erste Spurbus mit zentraler Leitschiene in Betrieb genommen.

2017 ging die erste mit Brennstoffzellen betriebene Straßenbahn in Qingdao (China) in Betrieb.
Text: Christian Solar - Lizenz: CC BY-SA 4.0